Ich
Manchmal werde ich traurig.
Ich merke, ich gebe mir zu wenig Wert.
Ich hatte viele Leben, verschiedene Rollen, zu verschiedenen Zeiten.
Ich wurde geboren und starb.
Ich liebte, ich litt.
Als ich heranwuchs, hatte ich unzählige Male den Wunsch: Spürt mich, ich bin da!
Als Frau oder Mann sagte ich: Ich bin für Dich da, ich liebe Dich.
Ich ging unsagbar viele Bindungen in Freude und Leid ein.
Ich, dieses Ich, das jetzt hier sitzt und wieder wählt, wo es sein will, und sich wieder bindet an Freude und Leid, ans Leben.
Ich bin wieder da.
Leben, ich habe mich an Dich gebunden, aber es ist nicht immer nur leicht, JA zu sagen zu Dir.
Es sticht im Herzen.
Die Worte bleiben mir im Hals stecken.
Wie oft sagte ich: Ja, hier bin ich.
Leben, nimm mich, forme mich, gestalte mich.
Ich bin da.
Mein Hals schmerzt nicht vergebens.
Er weiss von Wellen, von Liebe und Hass, von Macht und Ohnmacht.
Wieder einmal war ein Leben geplant, das jetzige.
Wieder einmal sagte ich ja, zu einer Mutter, die mich empfing.
Wieder einmal habe ich zu Eltern gesagt: Schaut, ich existiere.
Wieder einmal haben mich die Wellen gepackt.
Aus Freude wurde Leid. Aus Leid wurde Freude.
Ja, ich bin da.
Es ist schön zu leben.
Es ist gut, dass ich den Mut hatte, durch so viele Leben zu gehen.
Es brauchte viel Mut. Aber jetzt bin ich da.
Die Wellen können nicht mehr so hoch gehen.
Jetzt, wo mein Bewusstsein beginnt, das Spiel zu verstehen, bin ich auch da.
Leben, ich wollte Dich.
So manches Mal verstand ich nicht, was Du mich lehren wolltest.
Ich sage nun ja zu Deinen Wellen, zu Freude und Leid.
Leben, ich wollte jede Minute von Dir. Es war alles gut.
Ich darf meine Schuldgefühle nun loslassen.
Es war wichtig, so viele Male geboren zu werden, damit ich zum grossen JA zurückfinde, das keine Bewegung mehr braucht, weil es jede Bewegung gelebt hat.
Das Herz zittert nicht mehr. Der Hals ist weit.
Die Trauer ist gewichen. Im Kopf wird es hell.
Das Licht hat Platz. Das Gold hat Platz.
Anfang und Abschluss des Kreislaufes Leben haben sich vereint. Alles war richtig.
Das Gold, das nicht mehr nach Sinn und Zweck, nach Ich und Du fragt, ist da.
Das Gold ist da, das jede noch so heftige Welle in sich auflöst.
Die Schwingung des Goldes, der Weisheit, der All-Liebe ist in mir.
Es gibt nichts, das ich noch suchen müsste.
Das vollkommene Ganze ist da.
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